Falsche Ahnen I - Elisabeth ŽIŽA Prantner


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Falsche Ahnen I

Nachfolgend aufgeführt die Vertreter der uralten Familie der "von Tessingen"
01 Achim.JPG
"Achim"
2006
Acryl auf Platte, 32 x 23 cm
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Privatbesitz
Werkverz. AH001
02 Ada u Edmund.JPG
"Ada und Edmund"
2007
Acryl auf Platte, 32 x 23 cm
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Privatbesitz
Werkverz. AH002
03 Adam.JPG
"Adam"
2006
Acryl auf Platte, 32 x 23 cm
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Sammlung Pranter
Werkverz. AH003
04 Adele.JPG
"Adele"
2007
Acryl auf Platte, 32 x 23 cm
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Sammlung Prantner
Werkverz. AH004
Adele ist ja nun wirklich ein seltener Name, meine Großmutter hieß so, aber kennen Sie jemanden der so heißt? Unsere Adele aber war so wissbegierig, dass sie kaum den Windeln entwachsen, daran ging mehr über ihren Namen herauszufinden. Und sie förderte Erstaunliches zu Tage:
Wofür ADELE steht
  • Vornamen
  • Algorithmenbeschreibungssprache
  • Asteroid
  • Portrait 1 und 2 von Adele Bloch Bauer
  • Volk und gleichnamige Bergregion in Ghana
  • Sprache dieses Volkes
  • Ort auf Kreta
  • Schwäbische Verniedlichung des Abschiedgrußes Ade

Aber damit nicht genug, gibt es auch 3 berühmte Adelen, die alle zu Österreichs Leitkultur gehören:
  • Adele 1 und 2 von Egon Schiele
  • Adele Sandrock
  • Adele aus der Fledermaus von Johann Strauß

Adele von Tessingen war wie gesagt ein sehr wissbegieriges Kind und da darf es nicht erstaunen, wenn sie herausfand, dass ein genaues Kochrezept auch einen Algorithmus darstellt. Und so empfahl sie später ihren Enkeln immer, sich von großartigen Worten nie verblüffen zu lassen.
19 Agatha.JPG
"Agatha"
2007
Acryl auf Platte, 32 x 23 cm
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Sammlung Prantner
Werkverz. AH019
20 Albert.jpg
"Albert"
2007
Acryl auf Platte, 32 x 23 cm
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Sammlung Prantner
Werkverz. AH020
Nicht die Schätze sind es, die ein so unaussprechliches Verlangen in mir geweckt haben, fernab liegt mir alle Habsucht: aber die blaue Blume sehn' ich mich zu erblicken.

So träumte Heinrich von Ofterdingen. Albert von Tessingen träumte auch. Es existiert ein Porträt des 12 jährigen A.v.T., das ihn seltsamerweise mit einer blauen Blume an der roten Kappe zeigt. Es lässt sich heute natürlich nicht mehr feststellen, wie es dazu gekommen ist und was sich der Künstler dabei gedacht hat. Der Name des Künstlers ist in keinem Archiv zu finden, weder unter Barock, noch unter Jugendstil. Das Gemälde ist mittlerer Qualität, aber durchaus gut erhalten.

Man weiß aus sicherer Quelle, dass A. v. T. sich schon in jungen Jahren in das Vorzimmer der Macht begeben hat, wo ein weicher blauer Teppich ausgelegt war. Es war uns bis jetzt nicht möglich, etwas über den weiteren Lebensweg des A.v.T. herauszufinden, aber wir stehen auch erst am Anfang, und in den Archiven lagern noch Schätze, die es zu heben gilt. - Nur soviel wäre noch anzumerken: diese merkwürdige blaue Blume ist sehr widerstandsfähig, und gedeiht auch unter ungünstigen Bedingungen, ja man hat sie schon in ausgesprochen miesen Lagen gesichtet.
21 Amalie v.jpg
"Amalie"
2007
Acryl auf Platte, 32 x 23 cm
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Sammlung Prantner
Werkverz. AH021
Als Gründerin des VFF ist ja Amalie v.  T. ja eine international bekannte Frau. Schon im Kindergarten zeigte sie keinerlei Furcht. Kam der Nikolaus zu den Kindern, sagte sie furchtlos, dass sie immer brav gewesen sei und bei dem Spiel "Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann" fürchtete sie sich nie, sie bemängelte nur den Namen des Spiels als politisch nicht korrekt.
Und als sie in die Volksschule kam, gründete sie umgehend den VFF - den Verein furchtloser Frauen. Buben waren jederzeit willkommen, soweit sie nur den Aufnahmekriterien entsprachen. Keine Angst zeigen vor Besserwissern, Schnellrechnern und Mehrhabern. Draufhauern und Runtermachern die Stirn bieten. So hatte sie, kaum im Erwachsenenalter angekommen, schon eine Menge Erfahrung gesammelt Sie ergänzte die Statuten des VFF dahingehend: furchtlos gegenüber großen Europäern, am Beispiel Brunos, strikte Verweigerung selbst zum gläubigen Schaf zu werden, auch wenn man Teil einer Herde ist, immer eingedenk der Tatsache, dass mancher Hirte, um sein Schäfchen ins Trockene zu bringen, es mit der Wahrheit sehr ungenau nimmt, und vor allem nie furchtsam gegenüber jammernden Kleinkindern sein, sollte man ihnen im Flugzeug, Restaurant oder gar in der eigenen Familie begegnen.

Amalie v. T. heiratete Onkel Paulchen, es war eine glückliche Ehe, nur die Bemerkungen, die Paulchen in lautem Flüsterton machte, wenn er sich in Gesellschaft anfing zu langweilen, die lernte Amalie zu fürchten.
22 Anna Scholastica und.JPG
"Anna Scholastica und Graziella"
2006
Acryl auf Platte, 32 x 23 cm
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Sammlung Prantner
Werkverz. AH022
23 Auguste.JPG
"Auguste"
2007
Acryl auf Platte, 32 x 23 cm
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Sammlung Prantner
Werkverz. AH023

Sie war eine Jägerin und Sammlerin, die nie ohne ihre große Tasche ausging. In den riesigen Beutel stopfte sie Wörter, die herrenlos umherliegen und ihr zu hübsch erschienen um sie verloren zu geben.
Da häufte sichs wild durcheinander

< >< >< >< >Lari Fari
< >< >< >< >Mumpitz
< >< >< >< >Brimborium
< >< >< >< >Fisimatenten
< >< >< >< >Flausen
< >< >< >< >Klimbim
< >< >< >< >Firlefanz
< >< >< >< >Faxen und Gedöns
< >< >< >< >Und die unübertroffenen Spompanadln

Das nur um eine Ahnung zu geben, was für Schätze da heimgeschleppt wurden

Nachdem Auguste von Tessingen aber auf der Höhe der Zeit war, wollte sie auch funkel nagelneue Wörter in ihrer Sammlung haben. Und da gab es wirklich Großartiges:
  • Bettenmanagerein, hochqualifizierter Beruf
  • Schlafsargein, preiswertes Zeltmodell
  • Bettenkarrussellein, Luxushotel in der Türkei, das sich alle 7 Stunden um die eigene Achse gedreht hat
  • Bettkantenmakler, eine höchst unseriöse Spielform des Maklerberufs

Ihr geduldiger Ehemann fertigte Auguste Regal auf Regal an, wo sie ihre Schätze horten konnte, er nannte das den Regalfüllfimmel. Aber er selber setzte auf ein besonders hübsches Regal noch das Springinkerl oben drauf.
25 Beatrice.JPG
"Beatrice"
2007
Acryl auf Platte, 32 x 23 cm
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Sammlung Prantner
Werkverz. AH025

Es war einer jener besonderen Tage im späten August, als Beatrice von Tessingen geboren wurde: in den Medien war nichts über Anna Netrebko zu hören und es herrschte gute Fernsicht. Schon in ihrem Elternhaus wurde allergrößter Wert auf Fremdsprachenkenntnisse gelegt, setzte es einen doch in die Lage, vor dem Servierpersonal ungeniert über schmutzige Fingernägel, mangelnde Freundlichkeit und das Essen im Allgemeinen zu meutern, ohne furchtbare Konsequenzen fürchten zu müssen. So bekam Beatrice eine Kinderfrau, die aus Vorarlberg stammte, später dann eine aus dem Burgenland, so konnte das Kind sicher sein, selbst unangemessene Kritik an ihren Eltern üben zu können, ohne Gefahr zu laufen, von irgendeinem Menschen verstanden zu werden. Mit Ausnahme natürlich der Kinderfrau.

Gleich darauf erlernte sie die italienische Sprache und im zarten Alter von 9 Jahren lernte sie einen gleichaltrigen kleinen Italiener kennen, mit dem sie allerliebst parlierte und ihn nachhaltig so beeindruckte, das er ein Werk zu Ihrem Angedenken schuf, wofür er von ungezählten Heerscharen hilfloser Schulkinder gehasst wurde, und auch heute müsste der ORF seinen Bildungsauftrag erweitern, um das Werk allgemein verständlich zu machen. Beatrice hingegen vergaß den kleinen Jungen und begann kunstvolle Taschentücher zu sticken, es ging dazumalen nämlich ein wirklich bösartiges Gespenst um, dass sich auf den Verzehr von Taschentüchern spezialisiert hatte und naturgemäß Angst und Schrecken verbreitete, dem nächsten Schnupfen sozusagen hilflos ausgeliefert zu sein. Und so waren alle Mädchen und Frauen zum Sticken aufgerufen, Knaben und Männer hingegen weigerten sich eigenartigerweise. Mit einer schönen Aussteuer von rund zwei Dutzend Taschentüchern heiratete Beatrice, putzte ihren Kindern gewissenhaft die Nase und wurde glücklich.
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E-Mail: elisabeth@prantner.biz
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